Maik im Interview

Nachhaltigkeit bei Neoskop

von Chiara
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Maik in der Küche
Wir sitzen an dem Holztisch in unserer Agentur-Küche, das warme Licht der Küchenlampe leuchtet uns in die Gesichter, noch schnell das Aufnahmegerät angestellt, los geht's! In unserer Blogreihe "Neologisch" gehen wir den Gedanken unserer Neoskopler:innen zum Thema Nachhaltigkeit auf den Grund. Was so im nachhaltigen Kopf unseres Geschäftsführers Maik Jablonski rumschwirrt? Seht selbst...

Warum setzt du dich mit Nachhaltigkeit auseinander?

Tja, warum interessiert man sich für etwas, dass das Leben auf den ersten Blick eher unbequemer und nicht leichter macht?Grundsätzlich gibt es aus meiner Perspektive hierfür mehrere Dimensionen:Zum einen ist da die ethische Dimension, also der Maßstab, den man für sein eigenes Handeln in der Welt setzen möchte. Ich glaube daran, dass wir hier Maßstäbe für unsere nachfolgenden Generationen setzen müssen, sodass unsere Kinder sowie deren Kinder noch eine Welt vorfinden können, in der man glücklich leben kann und die nicht ganz so schrecklich aussieht wie in ‘’Mad Max’’.Ich selber habe zwar keine Kinder, aber es geht ja auch darum, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und jemand, der auf der anderen Seite der Erde lebt, vielleicht jetzt schon viel stärker von negativen Folgen betroffen ist als wir.Die nächste Dimension ist für mich die Lebensweise der Gesellschaft, also die Art von Lebensweise, die wir uns in unserer hoch-industrialisierten Gesellschaft angeeignet haben, von der viele glauben, dass sie sehr effizient und bequem ist. Ich hingegen glaube, dass ein Leben, in dem man sich nachhaltig ernährt, fortbewegt und konsumiert, tatsächlich auch ein besseres Leben ist. Ein entschleunigtes, gesundes, stressfreies Leben erreicht man nicht durch Konsumwahn oder Social Media Hypes.Die dritte Dimension ist für mich aus Unternehmenssicht zu betrachten. Wir als Agentur können uns diesem Diskurs einfach nicht entziehen und das wollen wir auch gar nicht. So sehen z.B. große Werbeagenturen ihre zukünftige Aufgabe nicht mehr darin, Werbung zu produzieren, sondern Unternehmen einen Sinn zu verleihen, welcher sich zunehmend mehr über Nachhaltigkeit definieren wird.

Ich glaube daran, dass wir Maßstäbe für unsere nachfolgenden Generationen setzen müssen, sodass unsere Kinder sowie deren Kinder noch eine Welt vorfinden können, in der man glücklich leben kann und die nicht ganz so schrecklich aussieht wie in Mad Max.
Maik Jablonski
Geschäftsführer von Neoskop

Wie siehst du das Thema Nachhaltigkeit im Agentur-Kontext?

Ich denke, dass gerade wir als Agentur, die digitale Erlebnisse gestaltet, das Thema Nachhaltigkeit fest im Blick haben müssen. Das reicht von “wie viel Müll produziere ich als einzelne Person” bis hin zu “wie gestalte ich die Websites unserer Kunden höchst energieeffizient und gleichzeitig ansprechend”.Die Möglichkeiten sind hier zahlreich! Wir arbeiten jetzt seit über 2 Jahren mit statischen Websites auf Basis des JAMStacks, dessen Größenordnungen beanspruchen weniger Ressourcen als ein großes CMS im Vergleich bräuchte (siehe z.B. unseren Lotto-Case). Darüber hinaus haben wir auch angefangen, unsere Dev- und Staging-Umgebungen nur noch “on demand” hochzufahren. Es macht einfach keinen Sinn, stromfressende Serverressourcen zu beanspruchen, wenn niemand damit arbeitet.

Veranschaulichendes Bild im Blogeintrag

Der größte Green Killer ist meiner Meinung nach…

Für mich gibt es einen aktuellen Green Killer und einen, von dem ich glaube, dass er der nächste wird.

Der aktuelle ’Green Killer‘’ ist definitiv der persönliche Automobilverkehr. Wir leben leider immer noch das mentale Modell, dass jeder ein Auto haben muss und jeden noch so kleinen Weg damit fahren muss. Mittlerweile ist ja durchaus bekannt, dass alle Erdöl verbrennenden Produkte zur Fortbewegung, wie z. B. auch Flugreisen, eher kontraproduktiv für unsere Umwelt sind.

Der zukünftige Green Killer ist meiner Meinung nach die “Verinternetzung der Welt”, damit meine ich die horrende Nutzung von Youtube, Social Media Kanälen oder Netflix und den damit verbundenen Energieverbrauch. Ich denke, die Wenigsten sind sich dessen bewusst und meiner Meinung nach sollte auch hier der Kopf eingeschaltet werden: Ist es die weitere Zerstörung unserer Umwelt wirklich wert, Katzenvideos auf Youtube zu schauen?

Einschränkung ist etwas, das viele Leute fürchten. Ich hingegen denke, dass Verzicht etwas Gesundes ist und wohl oder übel notwendig ist, um wirklich nachhaltig zu handeln. Denn die unendliche Wachstumsideologie an sich ist auf Dauer der eigentliche Greenkiller.

Ist es die weitere Zerstörung unserer Umwelt wirklich wert, Katzenvideos auf Youtube zu schauen?
Maik Jablonski
Geschäftsführer von Neoskop

Deine besten ''grünen'' Hacks für den Alltag?

Mein persönlicher Hack gilt der Fortbewegung! Ich verzichte seit 1,5 Jahren auf ein Fortbewegungsmittel für meinen Arbeitsweg und gehe einfach zu Fuß.Für mich stellt das zu Fuß gehen keinen Verzicht dar, ich genieße die jeweils 35 Minuten morgens und abends, über Sporteinheiten brauche ich mir so im übrigen auch keine Gedanken mehr machen und gewinne so noch Zeit und kann spannende Bücher lesen!Ansonsten denke ich, dass das Motto “Weniger ist mehr” im Alltag hilft, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen und im allgemeinen auch glücklicher macht. Der Moment des Kaufens macht vielleicht glücklich, aber die Sache an sich hat meist einen begrenzten Glücksfaktor. Anstatt einfach blind zu konsumieren, stelle ich mir die Frage “Was brauchst du wirklich?”.

Anstatt einfach blind zu konsumieren, stelle ich mir die Frage “Was brauchst du wirklich?”
Maik Jablonski
Geschäftsführer von Neoskop

Hast du einen Vorschlag für echte, grüne Alternativen?

Bücher kaufe ich schon länger nicht mehr neu und weiche stattdessen auf Online-Gebrauchtbörsen wie Medimops.de aus. Die Auswahl ist groß und ich finde meist was ich brauche. Noch nachhaltiger ist natürlich die Mitgliedschaft in der Stadtbibliothek.Außerdem bin ich ein großer Fan von Ecosia! Die Suchmaschinen-Alternative ist für mich konkurrenzlos, da hier keine persönlichen Daten ausspioniert und nebenbei auch noch Bäume gepflanzt werden. Ich habe übrigens auch schon einige Neoskopler:innen mit dem Ecosia Fieber anstecken können.

Vielen Dank für’s teilen deiner Gedanken über Nachhaltigkeit, Maik!

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